Kloster


Zisterzienserinnen von Anfang an

Nach einem missglückten Ansiedlungsversuch in Parchow wurde unser Kloster am 1. Oktober 1219 neu gegründet und mit erheblichem, aber weit verstreuten Besitz ausgestattet. Die Gründungsurkunde trägt das Greifensiegel von Fürst Borwin, welches wir heute u.a. aus dem Rostocker Stadtwappen kennen. Leider gibt es noch immer Veröffentlichungen, die eine Benediiktinergründung nennen. Die Gründungsversammlung fand in einem Zisterzienserkloster statt und die Gründung wurde von Zisterziensern bezeugt. Der amtierende Bischof war ebenfalls Zisterzienser. Nur das Verbot der Aufnahme von Nonnen durch das Generalkapitel sprach gegen eine Vollmitgliedschaft. Diese wurde erst durch "Beziehungen" erreicht. Der Bischof von Olmütz, der bereits als Kind die für die Familie lukrative Stelle des Schweriner Dompropstes inne hatte und bei der Gründung 1219 anwesend war, beauftragte 1255 einen seiner Äbte, beim Generalkapitel ein gutes Wort für Neukloster einzulegen.

Das französische Kloster

Aus dem Jahr 1231 stammt das älteste erhaltene Klostersiegel, welches neben einer Lilie als Mariensymbol zwei weitere Fleur-de-lis zeigt. Nicht nur das Königssymbol verweist auf französische Wurzeln, auch die älteste Glasmalerei Norddeutchlands, welche eindeutige Vorlagen in der Kathedrale von Chartres hat.

Kloster für Ritter- und Patriziertöchter

Die Klostergeschichte ist eng mit der damaligen Ostexpansion verbunden. Die Nonnen waren Töchter aus dem norddeutschen Adel sowie von überwiegend Lübecker und Wismaraner Kaufleuten. Streitigkeiten zwischen Nonnen deutscher und slawischer Herkunft sollen 1237 dazu geführt haben, dass ein Teil der Neuklosterener Nonnen in das ehemalige Benediktinerkloster Dobbertin verwiesen wurde. Rund um Dobbertin gehörten weite Fluren zu Neukloster.

Wallfahrtsort

Der Reliquienreichtum und ihre Wertigkeit bezeugt die Bedeutung unseres Klosters als Wallfahrtsort.

Opfer für die Wissenschaft

Zur Zeit der Reformation war zwischen Neukloster und Dobbertin als weiterzuführendes Damenstift zu entscheiden. Den Zuschlag erhielt Dobbertin. Vielleicht auch, weil Neukloster als fürstliche Nebenresidenz gefiel. Die reichlichen Einnahmen aus dem Großbetrieb Neukloster wurden für den Erhalt der Universität Rostock verwendet.

Und heute?

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